Vogel des Jahres 2018 ist der Star!

 

einst Zugvögel - inzwischen bleiben ganze Schwärme über Winter bei uns.

Sie sind imposante und drollige Gesellen. Haben die Gabe, Geräusche, Vogelstimmen, Worte, Musik, Klingeltöne von Handy uvm. nachzuahmen. Nicht selten sitzt anstelle eines rufenden Milans ein Star im Baum. Beliebt ist auch das "Keckern" der Turmfalken- die Stare ahmen es gerne nach. Aber auch so mancher Volgel ist irritiert, wenn der Star die Balzgesänge Anderer nachhamt.

 

Auf seinem Speiseplan stehen Insekten, Würmer, Beeren und Früchte. Leider leiden die Stare inzwischen an akuter Wohnungsnot, denn die Nisthölen in den Bäumen werden immer rarer - besonders in den Obsplantagen mit Hochstämmen. Aber auch die zunehmenden Sanierungen an Häusern reduzieren ihre Nistplätze. Hier können wir mit Nisthilfen - sprich Nistkästen helfen! Wer also Garten und Haus hat, kann hier etwas nützliches tun!

 

Immer wieder bekommen wir von Findern aufgepäppelte Exemplare, die nicht mehr auswilderbar sind nach Alleinaufzucht wegen Fehlprägung.

 

Aber sie sind so muntere und lustige Gesellen und nach dem ersten Jahr packen sie dann ihr Sprachrepertoir aus - alles was sie in ihrer "Kindheit" gehört haben und sich einprägen konnten.

 

Liebe Betrachter,

 

unser viertes Tagebuch ensteht in diesem Jahr. Über 4.000 Tiere haben wir in den lezten 4 Jahren aufgenommen und doch zu über 70 Prozent retten können. Es handelt sich zu über 80 Prozent um bedrohte und streng geschützte Tier- und Vogelarten.

 Trotz unserer Nöte - sei es Personalmangel, Geldmangel oder Platzmangel - immer wieder haben wir mit viel Improvisationstalent und einem riesen Spagat die Pflegestation und ihre Patienten bislang Jahrzehnte aufrecht erhalten. Bitte helfen Sie uns helfen, damit wir weitermachen können! Wir wünschen Ihnen viel Spaß und Eindrücke und Informationen mit unserem Fototagebuch 2018!

Kleiner Waldkauz aus der Ravensburger Gegend

 

Dieser Waldkauz hatte letzes Jahr einen Unfall und macht seither eine Reha bei uns, denn er macht immer wieder Fortschritte - trotz seines neurologischen Problems frißt er selbständig und fliegt.

 

Aber für die Freiheit reicht es noch nicht ganz. Aber kein Problem - er darf weiter Fortschritte machen - die Zeit, die er braucht, werden wir ihm geben.

 

hier eine Großaufnahme vom Auge des kleinen Waldkauzes - ein gelungenes Bild!

Aufbau unseres neuen Storchennestes auf unserem Haus!


Vergangenes Jahr flogen nach der Rückkehr aus dem Süden immer wieder Störche unser Dach an - sie schliefen sogar Nachts auf dem First. zu diesem Zeitpunkt wußten wir nicht, dass aus Sicherheitsgründen an der Stromversorgung ein langjähriges Nest im Ort entfernt werden mußte. Wir beschlossen, für das kommende Jahr (also 2018)  ein Nest zu organisieren und Arndt Schulz von Dachwerk hat dann mit seinem Kollegen das ganze auf unserem Dach installiert. Also - sollten keine Störche einziehen, dann ist es eben ein Vorzeigobjekt, wie man Störchen mit Nisthilfen helfen kann!

 

Die Bilder zeigen den Aufbau der Nisthilfe und die Aussicht aus der Vogelsperspektive aus dem Nest.

Hier unser Freund Arndt beim Probesitzen nach dem Aufbau!

Neben an in der Leiste "Dachwerk" - seine Firma! wir sagen Danke!

Erwachsenes Eichhörnchen von der Höri

 

vor wenigen Tagen bekamen wir einen Anruf von der Höri, eine Frau sah, wie ein Eichhörnchen von einem Auto erfasst wurde und nahm es mit nach Hause. Nun war die große Frage wohin, sie bekam unsere Adresse heraus. Unser Werner übernahm den Fahrdienst und das regungslose Eichhörnchen wurde bei uns gleich Notversorgt. Wichtig - keine großen Umlagerungen und Bewegungen nach einem Unfall - es könnte zu schweren Folgen kommen, wenn man hier zu unbedacht handelt - auch bei der Bergung und beim Transport bitte immer die Tiere vorsichtig aufnehmen, in einen Karton mit einer Fleecedecke o.ä. ausgpolstert lagern und verdunkeln - nur kleine Luftlöcher vorher vorbereiten. So sieht auch das Wildtier keinen Menschen - denn wir vergessen oft, dass es Wildtiere sind, die im fitten Zustand vor uns fliehen würden. Nicht sprechen, keine Musik und nicht rumzeigen!

Einige Tage sind nun vergangen und das Hörchnchen, das bewußtlos als Intensivfall eingeliefert wurde, hat sich wiedererwarten erholt. Die ersten Tage hatten wir kaum Hoffnung, denn es lag apathisch und regungslos in seiner Decke und konnte kaum Flüssigkeit aufnehmen. Am dritten Tag bereits nahm es mit der Spritze alle zwei bis drei Stunden einen Milliliter Brei mit Apfel, Banane, Gries und Sahne und gemahlenen Nüssen. Jetzt läuft es schon wieder und frißt selber!  Wir freuen uns !

UHU Diango in seiner Voliere und auf dem Freisitz

tödliche Gefahr an der Futterstelle!

 

Winterzeit, viele Menschen meinen es gut und sind bemüht unseren gefiederten Freunden Futter anzubieten. Auch in diesem Fall in einem Kinderhort in Singen wurde mit verschiedenen Möglichkeiten Futter bereitgestellt. Für Kinder ein gutes Lernbeispiel.

Leider wurde aber durch Unwissenheit dieser Meisenknödlering zur Todesfalle für eine kleine Blaumeise, denn es wurden Meisenknödel mit Netzt verwendet - anstelle ohne Netz! Die kleine Blaumeise hatte sich so verfangen, dass sie Tage schon im Netz des Meisenknödels im Metallsgestell verfangen war. Das Beinschen war schon schwarz und abgestorben. Durch die Faschingstage war die Futterstelle ohne Aufsicht und erst am ersten Arbeitstag danach wurde die kleine Blaumese in ihrer mißlichen Lage erst entdeckt. Sie lebte noch und die Kindergärtnerin handelte unverzüglich und brachte Meise mitsamt dem Futterkranz sofort zu uns. Leider doch zu spät, das Tier verstarb kurz darauf.

Diese Schleiereule konnte nur noch tot geborgen werden

 

Gegen 21.00 Uhr ein Anrufer - er habe gerade bei Salem eine Schleiereule entdeckt, sie sei aber auf ein Gelände geflohen und unter einen Hänger geflüchtet. Wir baten Ihn, das Tier unter genauer Anleitung zu bergen - denn bis wir vor Ort wären, ist das Tier vielleicht schon weitergewandert - außerdem ist es möglicherweise verhungert und unterkühlt, wie so viele Greife und Eulen jetzt wegen der klirrenden Kälte seit vielen Tagen. Erst standen die Wiesen voll Wasser jetzt Alles gefrohren - keine Nahrung für Greife und Eulen. 

 

Der Anrufer war nicht bereit. Wir versuchten Leute vor Ort zu bewegen - aber Niemand erreichbar. Auf blauen Dunst losfahren geht nicht - da fahren wir meistens umsonst bei einer solchen Entfernung. Wichtig ist immer, dass einer vor Ort das Tier bewacht oder birgt - dann können wir den Einsatz starten. Wir hatten die Tage bereits unzählige Außen-Einsätze durch die Witterung und das Haus voll Intensivfälle.

 

Gleich am Morgen ist Gaby M. an den Fundort und konnte aber die Schleiereule nur noch tot bergen - sehr Schade! 

 

Bild Gaby März

 

Möwenrettung in Konstanz

 

Ein sonniger , kalter Tag in Konstanz
letzte Woche
Eiskunst ziert den Hafen
Schollen treiben
Unbemerkt von den Meisten
spielt sich hier ein kleines Drama ab
Eine Möwe
verletzt
leidet still auf einer Scholle
dort wo sich normalerweise Tretboote tummeln
zu weit weg vom Ufer
2 Jungen
Jan und Janick zeigen Herz und Einsatzbereitschaft
Unerreichbar bleibt
das arme Tier
Anruf bei der Wasserschutzpolizei
Zeit vergeht, langsam wird es kalt
Beim zweiten Anruf wird auf die Tierrettung verwiesen
Tierrettung sagt, dies liege nicht in ihrem Kompetenzbereich
sie dürften nicht, das Tierheim muss
Währenddessen die Zeit vergeht
leidet die Möwe
frieren die Jungen
Keiner kommt
Ich halte einen Polizeiwagen an, der Streife fährt
Keine passende Gerätschaft dabei
Polizist Herr Graf versucht nochmals, telefonisch etwas zu bewirken, danke
Nichts passiert.
Auch mein Anruf beim Tierheim verhallt ungehört
keiner erreichbar
Was tun ?
Rufe die Feuerwehr an
Nicht dafür zuständig, doch netterweise schicken sie einen Wagen vorbei
Leider keine passende Gerätschaft dabei
Inzwischen sind bald 2 Stunden vergangen
Man müsse der Natur ihren Lauf lassen
Jan und Janik streifen durch den Stadtpark
Finden endlich das rettende Element
einen sehr langen, vergabelten Ast.
Ich liege auf dem Steg auf dem Bauch
schiebe Schollen zu Seite
die wieder zurück schwimmen, so knapp
Endlich, endlich, nach bestimmt 2 Stunden
ist die Möwe in Reichweite
Kann sie bergen
Jan und Jannik sind genauso glücklich
Ihre Ausdauer und ihr Engagement haben sich gelohnt
Schnell fahre ich die Möwe zu Frau Bicking
Nette Kundschaft lässt mich vor
Eine Dame leiht mir ihre Wärmflasche
Beide sind wir durchgefroren
Die Möwe und ich
Sie wird kostenfrei behandelt – herzlichen Dank
Von Bio-Top aus Volkertshausen kommt ein engagierter Mitarbeiter noch extra gefahren
um die Möwe in die Obhut zu nehmen
Die Rückmeldung kommt einen Tag später
Ihr geht es gut, der Einsatz hat sich gelohnt
Doch wie kann es sein
im Stadtpark in Konstanz
dass keiner zuständig ist
Die, die Zuständig sind nicht kommen oder nicht erreicht werden können
Alles nur für eine Möwe ?
Ja, alles für eine Möwe !

Text verfasst von der Finderin - Bilder ebenfalls!

 

Traurige Geschichte - aber wahr!

 

Die Geschichte der Möwenrettung steht für Viele Fälle, wo der Finder Rettung und Versorgung des Tieres in Not selbst organisieren und in die Hand nehmen muß, das ist in Konstanz kein Einzelfall!

 

Man gewinnt den Eindruck,  Niemand ist Zuständig - dabei gibt es eine ganz klare Ansage:

Das Tierschutzheim Konstanz ist zuständig! Wie oft gehen bei uns und bei der Tierrettung Südbaden Anrufe ein, ein Tier in Not - das Tierschutzheim ist nicht erreichbar. Doch das Tierschutzheim erhält eine recht stattliche Zuwendung von der Stadt Konstanz und ist so auch selbst gewollt zuständig.

 

Lange schon arbeiten wir an der Umsetzung eines gut funktionierenden Netzwerks bestehend aus professioneller Bergung durch die Tierrettung Südbaden und Animal Rescue, sowie Tierärzte, Tierschutzheime und Vogelpfelgestation - Wildtierstation. Doch das Tierschutzheim Konstanz besteht scheinbar auf seine "Monopolstellung".

 

Unser Verein Bio-Top e.V. hat in den letzten 2 Jahren 266 Tiere aus Konstanz aufgenommen (früher waren es wesentlich mehr) - die reinen Pflegekosten hierfür belaufen sich in diesem Fall für uns auf ca. 18.600 Euro!!! Die Einsätze vor Ort und Personal sind darin finanziell nicht mit einberechnet. Ein Einsatz vor Ort würde uns jeweils zwischen 50 bis 70 Euro kosten. Von der Stadt Konstanz erhalten wir für unsere Arbeit - sprich Pflegekosten rund 20 % der tasächlich anfallenden Kosten (seit wenigen Jahren), den Rest müssen wir mühsam durch Spenden und privat finanzieren. Unsere Rettungseinsätze vor Ort werden bislang nicht bezahlt und obwolhl wir nicht einmal kostendeckend unsere Einsätze ausführen können, versuchen wir in der Regel rund um die Uhr einsatzbereit und erreichbar zu sein- da gibt es keinen Feierabend,  keine Feiertage und keine Wochenenden.

 

Wäre wünschenswert, wenn in Konstanz Tierschutzarbeit durch ein gut aufgestelltes Netzwerk funktionieren könnte. Die Tierrettung und wir waren immer dazu bereit!

 

Die kleine Möwe, die nicht einmal einjährig war, ist schon wieder gut auf die Beine gestellt und holt auf - vertilgt jede Menge kleine Fische und andere Leckereien - wir nennen sie natürlich Jonathan! Wir danken den Kindern Jan und Jannik, der Finderin und Tierärztin für Ihren Einsatz! Vielleicht bewegt ja diese Geschichte doch etwas in die richtige Richtung?

 

Waldkauzjunges Carlos auf dem Baumstammfreisitz

 

voller Madenbefall, völlig abgemagert wurde er zu uns gebracht. Inzwischen ist er erwachsen und trainiert im Freiflug

 

 

Begegnung mit Ente MüppMüpp - Sommer 2018

 

 

An einem Sonntagabend im Mai regnete es herrlich warm. Meine Tochter und ich liefen zum See um Fotos im Regen zu machen. Zu uns gesellte sich ziemlich schnell eine junge Stockente. Sie hatte Spaß an unserem Treiben und beteiligte sich. Sie lief mit uns hin und her und blieb auch im Wasser bei uns.

 

 

So lernten wir uns kennen. Eine Freundschaft begann.

 

Wie in jedem Sommer, ging ich auch in diesem Jahr sobald es warm genug war, jeden Morgen um ca. 6.30 vor der Arbeit schwimmen. Es war Ende Mai und das Wasser war noch etwas kühl. Am Montagmorgen nach unserem Fotoshooting wartete Ente schon und begleitete mich beim Schwimmen. Ich sprach mit ihr und sie schwamm neben mir her. So trafen wir uns fast täglich morgens und manchmal auch abends. Sie wurde immer zutraulicher. Ab und zu schwamm sie eine lange Strecke mit mir und an anderen Tagen blieb sie in Ufernähe und begleitete mich wieder, wenn ich von meiner großen Runde zurückkam. Sie tauchte unter mir durch und kam auf der anderen Seite wieder hoch. Ich musste lachen und das gefiel ihr. Oft „schnäbelte“ sie an meinem Rücken, meinen Fingern oder Füßen.

 

 

Inzwischen sprachen auch Nachbarn von der Ente, jedoch hatten die meisten Angst vor ihr und verscheuchten sie mit wildem Armgefuchtel und Treten. Ich erklärte allen, die ich bei uns am See traf, dass sie vor der zutraulichen Ente keine Angst haben müssen. Ente bettelte nie. Sie suchte kein Futter. Sie wollte nur Kontakt zu Menschen.

 

Wenn sie bei uns am Strand eintraf quakte sie immer sehr laut, um sich anzukündigen und wenn ich Zeit hatte schwamm ich mit ihr. Ich freute mich besonders, wenn Ente zu mir geflogen kam um mit mir zu schwimmen, wenn ich schon ein Stück geschwommen war oder sie noch weiter entfernt war. Am Anfang waren ihre Flugversuche sehr wackelig. Nach einer Weile konnte sie richtig gut fliegen. Sie konnte mich auf eine lange Distanz erkennen. Ich wusste nicht, dass Enten so gut sehen können.

 

 

Wenn die Blässhühner auf sie losgingen um ihr Nest im Schilf zu bewachen, kam Ente ganz schnell zu mir geflogen oder geschwommen. Ich war also auch Beschützer.

 

An einem Sonntagmorgen schwammen wir wieder eine lange Strecke zusammen. Es war wunderschön. Sie war den ganzen Tag bei uns am Strand. Ich sprach mit Nachbarn, die ihr abends noch begegnet sind. Irgendetwas musste ihr danach zugestoßen sein.

 

Am nächsten Morgen kam ich um 6.30 zum Strand, wo Ente auch schon saß. Ich freute mich sie zu sehen. Sie wollte aufstehen, um mit mir ins Wasser zu kommen, konnte aber nicht stehen. Sie setzte sich wieder in den Sand. Ich stellte fest, dass ein Bein verletzt war.Ich rief meiner Tochter, die sich oben für die Schule fertig machte zu, dass sie mit einem Karton zum Strand kommen solle. Ich setzte Ente in den Karton und rief in der Tierarztpraxis in Überlingen an. Dort wurde sie geröntgt und ein Beinbruch festgestellt. Daraufhin erhielt ich die Information, dass es eine Tierarztpraxis in Ludwigshafen gibt, die sich gut mit Vögeln auskennen würde.

 

 

Inzwischen rief ich beim NABU an und wurde an das Vogelzentrum in Mössingen verwiesen, das verletzte Wildvögel aufnimmt und sie, wenn nötig auch operieren würde. Ich kündigte uns telefonisch an. Ich fuhr also 130km mit Ente im Kofferraum zum Vogelzentrum (Klimaanlage an, Radio aus), wo mir gesagt wurde, dass es keine Hoffnung für diese Wildente gäbe. Auch der Tierarzt würde sie sowieso nur einschläfern. Es würde keinen Sinn machen, diesen aufzusuchen. Da mir diese beiden jungen Mädchen keinen kompetenten Eindruck machten, fuhr ich mit Ente wieder zurück an den Bodensee. Ich wollte nicht glauben, dass es keine Lösung gibt.

 

 

Ich fuhr in den Wald nach Überlingen, um Ente einem Ehepaar vorzustellen, die sich um verletzte Wildtiere kümmern. Sie waren jedoch nicht zu Hause. Inzwischen machte die Tierarztpraxis in Ludwigshafen auf und ich meldete uns dort an. Ente wurde wieder untersucht. Man konnte hier nichts für die tun. Ich solle nach Radolfzell in die Tierarztpraxis fahren, denn dort könne man sie operieren. In Radolfzell schaute man Ente gar nicht an, war aber sehr freundlich und gab mir zwei Telefonnummern mit auf den Weg. Eine Nummer war von der Tierklinik in Ravensburg, die andere von Bio-Top, denn dort sollte Ente nach der OP hingebracht werden.

 

 

Ich meldete mich in Ravensburg an. Es war inzwischen 17.30. Die Klinik hat nur bis 18.30 geöffnet. Der Karton mit Ente kam wieder in den Kofferraum. Ich hatte regelmäßig nach ihr geschaut. Sie machte noch einen fitten Eindruck. Sie saß aufrecht und ließ den Kopf nicht hängen. Ich zischte nach Ravensburg und kam mit dem Karton unter meinem Arm gerade noch rechtzeitig in der Klinik an. Man sicherte mir zu, dass man Ente am nächsten Vormittag operieren würde. Ich solle um 9.00 anrufen. Ich muss dazu sagen, dass mir jeder geraten hatte, die Ente müsste operiert werden. Ich bestand nicht auf eine OP. Eine andere Lösung wäre mir lieber gewesen.

 

 

Am nächsten Morgen erhielt ich die Auskunft, dass Ente erst um 16.00 operiert werden würde. Inzwischen hatte ich Kontakt zu Bio-Top aufgenommen, denn ich brauchte einen Platz für Ente nach der OP. Eine Mitarbeiterin konnte die operierte Ente um 7.00 am nächsten Morgen in der Klinik abholen und zur Wildtierstation mitnehmen. Sofort wurde entdeckt, dass das Bein nach der OP falsch herum war. "Soll die Rückwärts laufen lernen?

 

Das tat uns allen sehr leid, denn jetzt musste Ente wieder operiert werden. Schnell wurde sie vom Bio-Top e.V. Mitarbeiteter Werner W.  in die Tierarztpraxis nach Salem gebracht, wo man ihr sofort professionell half.  Wir wollten ihr nicht noch eine lange Fahrt nach Ravensburg zumuten.

 

 

Das Bein tat der lieben Ente weh und es entwickelte sich nicht zur Zufriedenheit, so die Leiterin der Station. Ihre Auffassung: Der Pin aus der ersten Op in Ravensburg musste in einer weiteren OP in der Tierarztpraxis in Salem entfernt werden. Volltreffer - es war die richtige Entscheidung - das Bein wurde konservativ eingebunden und nach zwei Wochen schon konnte Müpp Müpp wieder auftreten - Heute nach 4 Wochen ist ihr kaum noch etwas anzumerken. Sie ist wieder die Alte -aber am See ist es für eine Fehlgeprägte Ente zu Gefahrvoll - denn wir vermuten das einst alkoholisierte Leute in der besagten Nacht auf die zahme Ente eindroschen - jetzt wird ein Zuhause mit Ansprache und Gewässer gesucht, wo sie betreut und unbekümmert leben darf.  

 

In diesem Fall ist die Geschichte einer fehlgeprägten Aufzucht eines Wildvogels nochmals glimpflich ausgegangen, denn bei Bio-Top e.V. stellte man nach dem Fund der verletzten Ente gleich den Zusammenhang aus dem vergangenen Mai 2018 her: Eine Finderen eines Entenkükens ließ sich in Überlingen Nußdorf nicht abbringen das Entenküken in die Pfelgestation zu bringen oder zumindest noch zwei Artgenossen gleichen Alters unter fachlicher Antleitung mitaufzuziehen und auszuwildern. Sie meldete sich bei Bio-Top nie wieder und reagierte auch nicht auf Nachfragen.

 

Bilder und Geschichte Ente Müpp Müpp von Elke Ritschel

Manchmal werden uns auch "Exoten" gebracht, wie diese winzige Schildkröte, die wir notversorgen konnten und dann in eine für Schildkröten spezialisierte Station übergeben konnten.

 

Jede Menge Siebenschläferjunge in diesem Jahr

 

außergewöhnlich viele Siebenschläfernotfälle konnten wir in diesem Jahr verzeichnen. Obwohl sie unter einem Schutzstatus stehen - sind sie oft bei den Menschen im Haus oder Schuppen oder Gartenhaus nicht gerne gesehen. Dabei sind sie zu 99 % Vegetarier und außer, dass man sie Nachts mal laufen hört - richten sie keine Schäden an.

 

Allerdings feheln ihnen auch zunehmend Quartiere in unseren Häusern und Nebengebäuden - sehr bedauerlich! Außerdem gibt es immer mehr Gefahrenquellen, wie Katzen, aufgestellte Regenwasserfässer und Gifte.  Sie sind wie kleine Kobolde und können unglaubliches leisten.

 

Hier unser Herr Maus - ein Waldmäuserich, den wir von Miniatur auf aufgezogen hatten - er wird erst im kommenden Frühjahr ausgewildert-

Fuchswelpe Pedro

 

in diesem Jahr hatten wir 12 Füchse - vorwiegend Welpen, die unterschiedliche Schicksale hatten. Die kleinen Kerle machen eine Riesenarbeit in der Aufzucht und Auswilderung. Glücklicherweise haben wir gute Kooperationspartner - die uns zumindest in der Auswilderungsphase hilfreich zur Seite stehen.

 

Auf dem Bild ist Pedro in seinem Auslauf neben dem Gehege - da war ein noch sehr jung und erst später hat er die ganze Wiese erobert.

 

Inzwischen ist Pedro in Freiheit und er wird immer mal wieder gesehen, wenn er sich an seiner Futterstelle etwas zu Fressen holt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

  

                      

                       Schleiereule Maja

 

sie wird noch Einige Zeit bei uns bleiben. Die Wintermonate sind gerade für Schleieulen eine Zerreißprobe und Kampf ums Überleben.

 

 

 

 

 

 

 

Seltenheit - beinahe ein Albino-Igel

 

aber er ist nicht ganz weiß - daher ist er in die Gruppe der Leuzisten einzuordnen. Er wurde abgemagert unten an einer Kellertreppe gefunden - er war wohl in die Tiefe gestürzt und spät entdeckt worden.  Leider oftmals eine ungeahnte Todesfalle für große und kleine Igel, denn sobald die Nächte kälter werden, laufen die Tiere auf den Wegen zur Nahrungssuche in der Nacht gerne an den Hauswänden entlang, da diese Wärme ausstrahlen. Kellerschächte von Fenstern und Treppenabgänge werden daher nicht selten zur Todesfalle der kleinen Stachetiere. Aber man kann etwas vorbeugend dagegen tun.

Kinderstube von Eichehörnchen und Siebenschläfern

 

auch in diesem Jahr hatten wir viele junge Eichhörnchen und Siebenschläfer, die verwaist waren. Sie fordern viele Tag- und Nachtschichten - denn sie müssen alle 2 Stunden rund um die Uhr mit Ersatzmilch gefüttert werden. Später dann auf Früchte, Nüsse und Sonneblumenkerne und Gemüse umgestellt werden und viel Platz zum Klettern und Springen haben.

Zwei kleine Feldhasenjunge - ihr Stand als Jungtier ist Heutzutage schwer in unserer Natur, in der sehr intensive Landwirschaft berieben wird und ein hohes Verkehrsaufkommen die Überlebensquote drastisch reduziert.

Auch wieder jede Menge verwaiste Wasservögel, wie Stockentenküken, Blesshuhnküken, Kolbenentenküken, Gänsesäger, Rostgänse und Schwanenjunge, die uns auf Trab gehalten haben. Dringend benötigen wir ein Großgehege für Wasservögel, um sie nach dem Kükenstadium für die Freiheit vorbereiten können, denn vor der Auswilderung sollten sie ausgiebig baden können und ein gut gefettetet und voll ausgewachsenes Gefieder haben.

Bericht:

Igel-Aktion Paffenhäule Singen- geplante Großbaustelle

 

Dem Verein Bio-Top e.V.  wurde zugetragen, dass in Singen eine große Freifläche mit Waldstück gerodet und überbaut werden sollte – Baubeginn Oktober 2018. Das Gelände lag seit mehreren Jahrzehnten brach und die Pflanzen- und Tierwelt konnte sich dort bislang ungestört entwickeln. Auf dem Grundstück wurden u.a. viele Igel gesehen, deshalb zögerten wir auch nicht eine kurzfristige Rettungsaktion zu starten. Bio-Top e.V.  hat die entsprechenden Schritte und Formalitäten eingeleitet und vom Landratsamt und Grundstückseigentümer grünes Licht bekommen. So haben wir die neue Igelprojektgruppe gegründet. Schnell waren Helfer gefunden und wir begannen im September 3-4 mal pro Woche das Grundstück nachts zwischen 21.00 – 2.00 Uhr abzusuchen. Zunächst haben wir nur Männchen und Jungtiere eingefangen, da wir damit rechnen mussten, dass die Weibchen noch Junge in ihrem Nest haben. An machen Tagen haben wir 3 Igel gefunden, viele Tage waren wir aber auch vergebens auf der Pirsch. Die Zeit verging zu schnell und wir baten Tierschützer aus der Schweiz um Unterstützung. Wir hatten erfahren, dass es dort zwei Igelsuchhunde Keno und Yuma gibt. Der Kontakt mit Ann Bachmann von der Igelstation Schaffhausen/Zürich verlief ganz positiv und wir bekamen auch die prompte Zusage der Unterstützung.

 

Am 30.09.18 trafen wir uns mit 8 ehrenamtlichen Helfern, Mirella Manser mit ihren Hunden Keno und Yuma (Schweiz) und Matthias (Hundetrainer Löffingen). Mit GPS wurde das Grundstück vermessen und systematisch abgesucht. Um sicher zu gehen, dass auch kein Igel mehr auf dem Grundstück ist, fand nochmal ein zweiter Nachsuchtermin statt. Insgesamt wurden 21 Igel gefunden, davon sind noch ein paar Jungtiere zum Aufpäppeln in der Pflegestelle der Wildtierstation des Vereins Bio-Top e.V. bei Martins. Kurz vor Ende der Aktion entdeckten wir einen sehr schweren Igel mit 1700g. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine tragendes Igelweibchen handelte. Auch sie wurde gesichert und entsprechend untergebracht, sie bekam 2 Jungtiere die sich herausragend entwickelten, trotz dem späten Zeitpunkt ihrer Geburt. Die meisten Igel konnten zeitnah wieder in die Freiheit entlassen werden. Hierzu suchten wir bereits vor Beginn der Aktion nach Igelgeeigneten Gärten, dort konnten die Igel dann wieder unverzüglich betreut freigesetzt werden. Hier ein herzliches Dankeschön an die Tierfreunde, die uns so tatkräftig unterstützen und auch den Grundstückseigentümer. Es war eine ganz besondere und tolle Erfahrung, die wir machen durften. Besonders war auch der Einsatz unserer Schweizer Igelhelfer, mit der aufwendigen Vorbereitung, der langen Anfahrt aus der Schweiz und ihren großen Einsatz mit deren Hunden.

 

 

 

Kleiner Hausrotschwanz einer von über 30 in diesem Jahr kurz vor seiner Entlassung

Junges Eichhörchen - es hat schon recht gut raus, wo es was in der neuen Freiheit um unser Haus zu Essen gibt.

Dieser Wanderfalke wurde mit einer Bänderverletzung im Flügel gefunden - inzwischen ist dieser wunderschöne Vogel nach ausreichendem Training wieder in Freiheit

Neugeborenes Igelkind

 

Hitze, Trockenheit, Saubermanngärten und Verdichtung des Verkehrs machen es Igelmüttern schwer. Auch in diesem Fall ist das Muttertier nach der Geburt verstorben und das Kleine wurde durch sein hohes Fiepsen in einem Garten gefunden und zu uns gebracht. In diesem Stadium sind die Aufzuchten eine große Herausforderung - sebst für erfahrene Igelstationen. Wenn das Jungtier noch nicht von seiner Mutter wenigstens erstmals gesäugt wurde, hat es kaum Überlebenschancen in Menschenhand. Ihm fehlt dann Cholostrum, das wir zwar ersetzen können - aber das Hauptproblem ist, dass die Finder es meist gut meinen und schon die falsche Milch - z.B. Kuhmilch eingeflöst haben - und die nächste Problematik, die Tierkinder aspirieren meist, wenn man ungeübt Milch eingibt. Daher ein Apell an die Finder - einfach rasch eine Wärmequelle bereiten und weiter nichts geben - sondern umgehend eine Igelstation aufsuchen

Junger Sperber  - dieser ist nach einer Fraktur im Flügel wieder genesen und im Flugtraining kurz vor seiner Entlassung. Am Stoß haben wir einen Schutz angebracht , damit er sich das Giefieder nicht beschädigt.

Vogelkinderstube - verwaiste Amseljunge, dennen wir ein einzelnes Stockentenküken untergejubelt haben, damit die kleine Ente sich nicht an den Menschen gewöhnt

Über die Rettungsaktion mit den Jungschwänen am Bifangweiher in Mimenhausen berichten wir in Kürze

 

 

Waldschnepfe verunfallt im Raum Freiburg

 

diese wunderschöne Waldschnepfe wurde uns von der Musellastiftung überbracht. Man fand sie verletzt auf der Straße - vermutlich ein Autounfall. Sie wird ebenfalls bei uns überwintern müssen.