Spiegel, Katzen als Gefahr für Singvögel, 6/2013
Spiegel, Katzen als Gefahr für Singvögel, 6/2013
Buntspecht Katzenopfer
Buntspecht Katzenopfer

Hier ist eine junge Amsel Katzenopfer gewesen


immer wieder hören wir von den Findern oder Katzenhaltern, meine Katze hat einen Vogel erwischt - aber man sieht keine Verletzung. Jedoch wenn wir das Tier dann näher untersuchen - sind meistens unter dem Gefieder schwerste Verletzungen zu entdecken. Es reicht aber auch schon der Einstich in die Haut durch die Katzenkralle um lebensbedrohliche Keime wie Pasteurellen in den Organisums des Vogels zu übertragen - diese sterben unbehandelt meist in den nächsten 10 Tagen. Ein Katzenopfer benötigt in der Regel immer professionelle und medizinsche Hilfe! Durch die Katzenkrallen werden auch oftmals die Luftsäcke unter der Haut verletzt - machen gehen nach innen auf und bedeuten den Tod für das Tier - manche nach aussen, dann müssen sie angesochen werden und verheilen. (siehe Bild)

Amseljunges Folgeinfekt durch Pasteurellen übertragen von Katzen
Amseljunges Folgeinfekt durch Pasteurellen übertragen von Katzen
Amselweibchen verletzt und gestorben an den Folgen einer Katze
Amselweibchen verletzt und gestorben an den Folgen einer Katze

Die Bilder sind Leihagabe aus der Volieregesellschaft St. Gallen

Wildtiere und Wildvögel im Fokus der Katzen

 

Der geliebte Stubentiger ist ausserhalb seines Zuhauses alles andere als ein Schmusekater - er ist und bleibt ein Raubtier. Zunehmend gehört die Katze zu dem beliebtesten Haustier der Menschen - damit treten zunehmend immer größere Flurschäden auf, die das geliebte Katzentier anrichtet. Statistisch gesehen kommen auf jeden 3 Haushalt 1-2 Katzen. Es sind wunderbare Begleiter für den Menschen zweifelsohne - aber immer größer ist auch der Schaden, den sie in der Natur und in den Gärten anrichten. Vögel - ganze Gelege in der Brutzeit, Säugetiere, Eidechsen, Blindschleichen, Fledermäuse - kurz um - alles was sich bewegt ist interessant und wird leider gejagt und grausam zu Tode gequält. Hier wird die Verantwortung der Katzenhalter gefragt - sie zahlen weder Steuern, noch haben sie ihr Tier soweit unter Kontrolle, dass der Schaden so gering wie möglich gehalten werden kann.

 

Aber einmal aus der Hundehalterperspektive, was würde der Katzenhalter tun, wenn der Nachbarhund in seinem Sandkasten die Notdurft verrichtet oder im Gemüse- oder Blumenbeet? Was wäre wenn der Nachbarhund plötzlich sich auf dem Autodach in der Sonne aalt - schön seine Erdtatzen auf den Fensterscheiben und der Motorhaube hinterlässt? Was, wenn der Hund die Meerschweinchen im Gehege jagt oder auf der Terasse sein Mittagsschläfchen auf dem Liegestuhl hält - alles voller Haare. Was, wenn der Hund durch die ganze Stadt frei umher laufen dürfte? Da wäre das Geschrei riesengroß!!! Und sicher schon alles durch Gesetze und Verbote geregelt.

 

Aber warum wird in unserer Gesellschaft mit zweierlei Mass gemessen? Ausserdem zahlen Katzenhalter im Gegensatz zu Hundehaltern immer noch keine Katzensteuer - warum? Die Gelder könnten in die Kastration der wildlebenden Katzen und in den Naturschutzfond münden - um Ausgleich für den Wildschaden zu ermöglichen - aber können die Qualen der Katzenopfer überhaupt wieder gutgemacht werden? Wir erleben die Qualen und Schmerzen von Wildtieren und Vogelpatienten tagtäglich in unserer Wildtierstation hautnah - wirklich grausam - und dennoch heisst das Zauberwort " Das ist eben Natur" ...

In der Schöpfung war  eine solche Invasion von Hauskatzen sicher nicht vorgesehen - das kreiert der Mensch! Immer wieder ist von Woche zu Woche in den Wochenblättern im Tiermarkt " Katzen zu verschenken..." zu lesen. Die angebliche Tierliebe ist keine, wenn sie andere Tiere ausklammert. Die Ethik des Menschen ist auch keine, wenn sie Qualen an Tieren zulässt, wie beispielsweise in den Schlachthäusern - das ist alles hausgemacht und nicht Natur!

 

Wir wünschen uns sehr, dass hier die Tierschutzarbeit mehr und nachhaltiger auch für die wildlebenden Tiere und Nutztiere gefördert wird und der Mensch verantwortungsvoller mit der Haltung der Tiere umgeht.

Es ist dringend an der Zeit - präventiv auf politischer Ebene mit diesem Thema umzugehen - daran zu arbeiten!

 

Ein weiteres Thema beschäftigt uns inzwischen neben dem Flurschaden noch weit mehr - die Katze als Überträger von Pasteurellen! Nicht nur die Opfer in Form von Säugetieren, Vögeln etc. werden nach Biß- und Krallenverletzungen infiziert, sondern auch der Mensch - für Kinder kann dies unbehandelt tödlich ausgehen. Längere Zeit schon arbeiten wir mit Vogelkliniken und Tierärzten zusammen, denn die Infektion mit Pasteurellen ist schwerwiegend und bedarf sofortiger Therapie und Antibiose!

 

 

Kleiner Vogel

Der Flügel gebrochen,

die Kraft geht zu Ende,

dem Tod schaut er ängstlich

ins Angesicht

 

 

 

 

 

Ein zitternder Vogel,

noch schützen meine Hände,

mehr für ihn tun

kann ich leider nicht.

 

Seine Mutter im Baum

schaut herunter zu uns,

was mag sie wohl fühlen

-sie bangt um ihr Kind.

 

Die kleinen Äuglein,

nun sind sie geschlossen,

bald wird er vergessen sein,

wie ein Blatt im Wind.

 

Zurück bleibt im Baum

eine Volgemutter,

ihr Seelenschmerz

wird bald schon vergehen.

 

Im Nestchen schreien ja

fünf Vöglein nach Futter,

auf die gibt sie acht,

ihnen solls besser ergehen.

 

(Maria Kindermann 2010 aus ihrer Sammlung Natur)

 

... wenn nicht die Katze gleich wiederkehrt!!!